ÖGB-Schumann & AK Stilling: „Sollten froh sein, dass Menschen ihren Pensionsantritt aufschieben. Das einzig Richtige, dass sie Teuerung ausgeglichen bekommen!”
Am Mittwoch hat der österreichische Nationalrat die von der Arbeiterkammer (AK) und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) geforderte Schutzklausel für Pensionsantritte im Jahr 2025 verabschiedet. Diese Regelung bietet jenen, die 2025 ihre Pension antreten, den dringend benötigten Schutz vor den negativen Auswirkungen der hohen Inflation der vergangenen 24 Monate.
„Unser gewerkschaftlicher Druck hat gewirkt“, sagt Korinna Schumann, Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB. „Wir sollten froh sein, dass Menschen ihren Pensionsantritt aufschieben. Es ist das einzig Richtige, dass sie die Teuerung der vergangenen 24 Minute ausgeglichen bekommen.“ Immerhin habe die Regierung die Teuerung durchrauschen lassen, betont Schumann weiter.
„Hätte die Regierung in die Preise eingegriffen, wie von ÖGB und AK gefordert, wären die Inflationsraten so nie passiert“, kritisiert die Gewerkschafterin. Neben der durchgesetzten Schutzklausel wurde am Mittwoch die Aussetzung der aliquoten Pensionsanpassung für Pensionsantritte 2025 beschlossen.
„Je später im Kalenderjahr 2025 man die Pension antritt, desto niedriger wäre die Pensionserhöhung, die jedes Jahr die Teuerung ausgleichen soll, ausgefallen. Mit dem Aussetzen der Aliquotierung ist diese Gefahr zu mindestens für nächstes Jahr gebannt“, erklärt Ines Stilling, AK Bereichsleiterin für Soziales. Die Aliquotierung führt zu völlig falschen Anreizen für einen möglichst frühen Pensionsantritt. Denn ein späterer Pensionsantritt im Kalenderjahr wird durch dauerhafte Pensionskürzungen bestraft.
Durch die Aliquotierung werden Menschen also dazu gedrängt, ihre Pension möglichst rasch anzutreten. „Das ist absurd und kontraproduktiv, vor allem auch angesichts der aktuellen Diskussionen, wie man Arbeitnehmer:innen länger im Beruf halten kann“, fordern Schumann und Stilling die generelle Abschaffung der Aliquotierung.